Einjähriges Berufkraut, auch „Einjähriger Feinstrahl“, wissenschaftlicher Name Erigeron annuus

Die Pflanze blüht von Juni bis Oktober z.B. an Wegrändern und auf Schuttplätzen.

 

Der deutsche Trivialname Berufkraut leitet sich nicht von Beruf, sondern von berufen.

Früher glaubte man, bestimmte Pflanzen schützen gegen das „Berufen“, d. h. gegen Behext- oder Verzaubertwerden. Diese nannte man Berufkräuter und man legte sie Kindern in die Wiege, mischte sie ins Viehfutter oder hängte sie unter das Dach zum Schutz vor vor Blitzschlag.

Der wissenschaftliche Name „Erigeron“ leitet sich von griech. eri = früh und geron = Greis ab und bezieht sich darauf, dass die Pflanzen sehr früh im Jahr Früchte ausbilden, die weiße Haarkränze tragen.

Mit seiner bis zu 1 Meter tief in den Boden eindringenden Wurzel gilt das Einjährige Berufkraut als Pionierpflanze.

Die Pflanze stammt ursprünglich aus den USA und dem südlichen Kanada, von wo sie Anfang des 17. Jahrhunderts als Zierpflanze eingeführt wurde. Sie verwilderte später und breitete sich als Neophyt zunächst auf sogenannnten Ruderalflächen aus, also an Wegböschungen, auf Bahnschotter, Schuttplätzen, Deponien, Brachen. Während das Einjährige Berufkraut zunächst eher auf vorwiegend nährstoffreichen Böden zu finden war, ist es in Europa seit einigen Jahrzehnten zunehmend auch auf mageren Wiesen und Weiden mit empfindlicher Vegetation anzutreffen, wo es ein grosses Risiko für zahlreiche einheimische geschützte Pflanzenarten darstellt. 

Fotos: Gerd Pflüger